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Leid und Glück im Leben

Seit geraumer Zeit jagt wieder eine Katastrophenmeldung die nächste, insbesondere der wirtschaftliche Kollaps und eine drohende Weltwirtschaftskrise werden wieder und wieder beschworen. Von den Medien gepredigt und in alternativ-esoterischen Publikationen geradezu zelebriert, macht sich mal wieder Endzeit-Stimmung breit: Die Angst vor einer düsteren Zukunft, vor dem Verlust unseres Lebensstandards, der eigenen Altersvorsorge, der Zukunft unserer Kinder etc. etc. breitet sich aus wie ein geistiges Geschwür. – Da kann ich im Moment einfach die Klappe nicht mehr halten, auch wenn ich mit diesem Newsletter vielleicht nicht viele Augen und Ohren erreiche. Aber ich möchte einfach anbieten, das Ganze einmal von einem anderen Standpunkt zu betrachten:

In jedem Wesen ist der Wunsch verwurzelt, Leiden zu verringern und Glück und Freude zu mehren. Doch leider folgt unmittelbar auf dieses „innere Streben nach Verbesserung“ häufig ein gravierendes Mißverständnis: Der Glaube an den „Mangel“ – die Idee, daß es nicht genug für alle gibt. Daß Liebe, Zuwendung, Energie, Nahrung, Geld, Wohlstand, Glück, Erfolg und was auch immer begrenzt sei. Daß es einfach nicht für alle reicht. Und aus diesem Mißverständnis resultiert eine fatale Schlußfolgerung, nämlich das scheinbar logische Fazit, daß es einem selbst nur besser gehen kann, wenn es anderen dafür schlechter geht! Das ist die Wurzel von Neid, Mißgunst, Angst, Sorgen und letztendlich allem Leid dieser Welt.

Beobachten Sie einmal die Medien, wie durchdrungen diese von obigem Mangelbewußtsein sind, wie alles nur schlechtgeredet und die Zukunft stets in düsteren Farben gemalt wird. Oder haben Sie jemals einen „Endzeitfilm“ gesehen, in dem die Menschheit glücklich war? – Doch beobachten wir uns auch einmal selbst, wie durchdrungen wir selbst von diesem Mangelbewußsein sind. Wie steht es bei uns selbst um Sorgen, Zukunftsängste, Konkurrenzdenken, Neid und Mißgunst? Gönnen wir unserem reichen Nachbarn die Villa und den dicken Schlitten? Oder dem Penner, der nicht arbeitet, die Fürsorge? Oder gar dem Fremden aus fernen Landen, daß er herkommt, um an „unserem“ Wohlstand teilzuhaben? Gönnen wir unseren „Mitbewerbern“ ihren geschäftlichen Erfolg? Wünschen wir auch jenen Glück, die wir blöd finden? – Naja, wenn wir mal ganz ehrlich sind…

Ein solches Mangelbewußtsein versklavt uns. Es führt uns in Ängste und Sorgen und erweckt eben jene Illusionen, daß es nicht genug für alle gibt und daß Wohlstand nur auf dem Elend anderer basieren kann. Dieser Irrtum regiert die Welt. So fürchten wir die aufstrebende Wirtschaft in China, Indien und vielen anderen Ländern, als müßte der dort wachsende Wohlstand unseren zwangsläufig schmälern (zumindest behaupten das die klugen Leute im Fernsehen dauernd). Speziell wir Menschen im „Westen“ fürchten zudem, daß die vielen hungrigen Menschen irgendwann ihr Recht auf einen Anteil an dem Kuchen, den wir ihnen geflissentlich vorenthalten, mit Gewalt einfordern könnten. Das nennen wir dann „internationalen Terror“. Ja insbesondere die „Eliten“ unserer Gesellschaft (bzw. jene, die sich als solche verstehen) sind von diesem Mangelbewußtsein so durchdrungen, daß in Managertrainings offen gelehrt wird, daß es „Gewinner“ und „Verlierer“ gibt und daß es völlig rechtens ist, daß die „Gewinner“ die „Verlierer“ beherrschen und unterdrücken. Wundert es da noch, wie heute Unternehmen geführt, Gewinne maximiert und Menschen ausgebeutet werden?

Doch bevor wir den moralischen Zeigefinger erheben, bitte immer daran denken, daß das nur die Auswüchse jenes Mangelbewußtseins sind, das auch wir häufig teilen, mehren und verstärken. Also zurück mit dem Finger in die Hosentasche! Dennoch sollten wir uns die Konsequenzen dieses Mangelbewußtseins wie in einer medizinischen Diagnose bis zum bitteren Ende betrachten. Ohne genaue Diagnose gibt es bekanntlich keine gute Therapie. Auch wenn die Diagnose mancher Geschwüre oft nicht leicht zu konfrontieren ist. Und die Folgen des Mangelbewußtseins werden schwer zu konfrontieren sein. Die folgende Dokumentation, die ich sehr empfehlen kann, führt dies schonungslos vor Augen. Vierzig erschütternde Minuten mit einem fünfminütigen Hoffnungsschimmer am Ende, den ich anschließend noch etwas ausführen möchte! Doch wenn Sie eine Dreiviertelstunde Zeit haben, so möchte ich Sie bitten, zuerst einmal das folgende Video anzuschauen:

http://video.google.de/videoplay?docid=-5352246495880531634
Man muß nicht mit allen Details und Schlußfolgerungen dieser Dokumentation übereinstimmen, doch sie zeigt sehr deutlich, wohin das Mangelbewußtsein in seiner konsequenten politischen und gesellschaftlichen Auswirkung derzeit führt. – Und sie zeigt einen interessanten Lösungsansatz, der in einem Jimi Hendricks Zitat formuliert ist:

„Wenn die Macht der Liebe die Liebe zur Macht übersteigt, erst dann wird die Welt endlich wissen, was Frieden heißt!“

Korrekter wäre es hier eigentlich, von der „Gier nach Macht“ zu sprechen, denn die „Gier“ ist das Kranke und Zerstörerische daran. Diese Gier ist Ausdruck des Mangelbewußtseins, der Angst, zu kurz zu kommen, wenn andere ebenso mächtig oder gar mächtiger sind, als man selbst. Das führt zu dieser so kuriosen wie erschütternden Situation, daß die reichsten Männer der Welt noch immer nicht genug bekommen – denn ihre Angst, zu kurz zu kommen, endet nie! Selbst wenn es ihnen gelingen sollte, die Welt zu versklaven, wird ihre Angst nicht enden – im Gegenteil, je weiter sich ihre Macht ausdehnt, desto größer wird die Angst, sie zu verlieren. Denn sie kennen den Mahnspruch der römischen Imperatoren beim Triumpfzug: „Bedenke, die Macht währt nicht ewig!“

Doch wo beginnen wir nach der „Diagnose“ nun mit der Therapie? Die Geschichte lehrt, daß das Vertreiben der „gierigen alten Männer“ ebensowenig nützt, wie das Unterdrücken von Krankheitssymptomen. Ohne das Auflösen der Ursachen folgt sonst nur eine Krankheit nach der anderen. Mit der Tendenz zur Verschlimmerung. Daher muß die Ursache behoben werden – und die liegt in dem allgegenwärtigen Mangelbewußtsein, genauer gesagt in UNSEREM Mangelbewußtsein. Denn wenn wir das Bewußtsein wandeln wollen, können wir immer nur bei uns selbst beginnen: „Wenn die Macht der Liebe die Liebe zur Macht übersteigt…“ oder anders ausgedrückt: Wenn wir uns in unserem Denken, Tun und Handeln von Mitgefühl leiten lassen, von Verständnis, Toleranz und Hilfsbereitschaft, dann wandeln wir das Bewußtsein und die Welt. Das ist leichter gesagt als getan, aber es ist möglich – und es ist Zeit dafür!

Und vor allem: Ein solcher Bewußtseinswandel zeigt positive Resultate, sofort und unmittelbar! Wenn wir diesen Wandel vollziehen, beginnen diese Resultate bei uns selbst, in unserem eigenen Leben, unseren eigenen Beziehungen, unserer eigenen (Um-)Welt… Wir müssen nicht darauf warten, bis die Regierungen, Banken und Kartelle ihre Gesinnung verändern, wir können selbst jederzeit beginnen, ein neues Spiel zu spielen. Das geht tatsächlich!

Zwei Bücher haben mich in den letzten Monaten und Jahren inspiriert, mich selbst kritisch zu beobachten, und die Idee des Mangels aus den Ecken und Winkeln meines Bewußtseins zu zupfen. Es ist unglaublich, wohin sich dieses „Unkraut“ überall ausbreitet, und ich bin mit dem „Jäten“ garantiert auch lange noch nicht fertig. Dennoch kann ich mich bereits an vielen positiven Resultaten (Gesundheit, Seelenfrieden, Freude an der Arbeit, Erfolg etc.) erfreuen. Daher möchte ich inmitten des allgegenwärtigen Katastrophengetöses diese beiden Hoffnungslichter dringend empfehlen:

Thich Nhat Hanh, Wie Siddhartha zum Buddha wurde, DTV 2004, ISBN 978-3-423-34073-1


Es ist ja nun bereits 2500 Jahre her, seit der Königssohn Siddhartha auszog, um ein Heilmittel gegen die „Krankheit“ des Leids in der Welt zu finden. Als Mönch Gautama und schließlich als Erwachter („Buddha“) fand er den „Weg des Mitgefühls“ als die Erlösung vom Leiden. Thich Nhat Hanh beschreibt in seinem Buch „Wie Siddhartha zum Buddha wurde“ diese Suche und die Erkenntnisse des Buddha. Das sehr klare und zugleich mit poetischer Kraft geschriebene Buch vermittelt grundlegende Ideen zu dem Bewußtseinswandel, den auch wir heute wieder benötigen – unabhängig davon, ob wir dem Buddhismus zugeneigt sind oder nicht. Es ist auf jeden Fall sehr zu empfehlen, denn es hilft, einen anderen Blickwinkel zu unserem Dasein einzunehmen, einen geistigen Standpunkt, der den Wogen vieler Sorgen und Ängste besser standhält! Und es legt eine gute Grundlage für das folgende Buch:

Michael Roach, Die Weisheit des Diamanten, DTV 2005, ISBN 978-3-423-34198-1


Michael Roach konkretisiert die o.g. grundlegenden Erkenntnisse und zeigt in seinem Buch, wie wir den Bewußtseinswandel vom Mangel zur Fülle Schritt für Schritt vollziehen können – und daß ein solcher Wandel tatsächlich auch sofort erfahrbar zu Erfüllung, Glück und Erfolg im Leben führt. Das Buch geht dabei wesentlich tiefer als viele Werke über „positives Denken“ o.ä. Es zeigt ganz präzise, wie wir durch unser Bewußtsein die Welt erschaffen, und wie feinste „Justierungen“ unseres Bewußtseins unsere Welt zügig und tiefgreifend verändern. Und das Beste: Es funktioniert! Gründlich und nachhaltig. Michael Roach war buddhistischer Mönch, bevor er von seinem Abt ausgeschickt wurde, die ethischen und geistigen Prinzipien in der Geschäftswelt zu erproben. Und er nahm daraufhin gleich die „härteste Nuß“ schlechthin aufs Korn: den Diamanthandel. Von daher ist das Buch nicht nur überaus lehrreich, sondern auch spannend und für Freunde der Edelsteine und Steinheilkunde ein ganz besonderer Genuß.

So weit nun dieser philosophische Exkurs, den ich mir einfach nicht verkneifen konnte. Ich finde es wichtig, daß wir uns den Problemen unserer Zeit stellen, ohne in eine „heile Welt“ zu flüchten, daher möchte ich den o.g. Film sehr empfehlen. Er ist eine gute „Diagnose“ der Situation und macht das wahre Spiel der Wirtschaft und Politik transparenter. Doch so, wie ein Krankheitserreger nur in einem bestimmten Milieu wachsen und gedeihen kann, so wird auch das „falsche Spiel hinter den Kulissen“ von einem bestimmten Bewußtsein genährt. Und das können wir ändern! Lassen Sie uns daher die Situation aus dem Blickwinkel einer ganzheitlichen Medizin betrachten und die Therapie an der Wurzel ansetzen: Am Wandel des eigenen Bewußtseins! Aus diesem Grund möchte ich die beiden genannten Bücher von Herzen empfehlen, denn sie zeigen deutlich, wie wir unser Denken, Reden und Handeln so wandeln können, daß sich auch das Bewußtsein verändert und eine neue Welt entsteht. Eine Welt des Mitgefühls und zum Wohle aller Wesen!

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