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Die Zerstörung türkischer Kultur

Kaum zu glauben, auch in der Türkei soll nun ein Rauchverbot herrschen. Dass das Rauchen von Zigaretten in bestimmten öffentlichen Einrichtungen nicht mehr erlaubt ist – analog zum Rauchverbot in Deutschland – mag noch nachvollziehbar sein. Aber dass der Konsum von Wasserpfeifen – auf türkisch Nargile – nicht mehr gestattet sein soll (auch in Cafés, die genau dafür konzipiert sind), ist für mich nicht nachvollziehbar.

Während in Deutschland für mich unter Jugendlichen ein großes Interesse an Shisha’s feststellbar ist, soll in einem der Länder, in dem Wasserpfeifen zur Tradition gehören, genau dies verboten werden. Surreal.  Für mich genauso wie das Verbot des Fez unter Mustafa Kemal Atatürk. Würde jemand das öffentliche Tragen von bayrischen Lederhosen verbieten wollen? Einem Franzosen das Tragen eines Barret bzw. einer Baskenmütze? Oder gar dem Saarländer seine Lyoner und Maggi-Würze?

Wo auf der einen Seite durchaus der Sinn mancher Regelungen erkennbar ist – seit Beginn des Rauchverbotes wage ich es zusammen mit anderen Nichtrauchern wieder Kneipen zu betreten – , wirkt die Gleichschaltung auf EU-Ebene wie eine Missachtung von kulturellen Eigenheiten. Aber ich kann als Abendländer auch nicht beurteilen, ob das Tragen eines Kopftuches mehr als kulturelle Eigenart oder islamistische Herabwürdigung von Frauen zu betrachten ist.

Doch immer dann, wenn Verbote und Repression Menschen an ihrer individuellen (nicht gleichgeschalteten!) und selbstbestimmten Gestaltung ihres Privatlebens hindert, sollte man hinterfragen…

2 Kommentare

  1. Finde ich auch sehr krass das ganze, hoffe der gute türkische Serbetli Tabak wird dennoch weiterhin für den Deutschen Shisha Markt produziert.

  2. http://www.shisha-wasserpfeife.net

    25/07/2009 @ 11:06 am

    Ist schon krass, wie man mit solchen Gesetzen die komplette Kultur eines Landes abändern will.. ob das immer sinnvoll ist?

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