Ich komme vom Einkaufen zurück, bin glücklich nach meinem blogfreien Ski- und Weihnachtsurlaub wieder zu Hause zu sein. Diese Woche ist noch frei und ich will unbedingt zwei Stories zu Ende bringen.
Durch die offene Wohnzimmertür sehe ich das Display leuchten, darauf sind die letzten beiden Seite der eben vollendeten Story „Kalle Pimpel erwacht“ zu sehen. Seltsam, ich war mir sicher, den Monitor ausgeschaltet zu haben. Wenn nicht, hätte der automatische Sparmodus längst zuschlagen sollen. Ich lege meinen Rucksack ab und betrete das Zimmer.
„Guten Abend, Tor.“
Ich erstarre und sehe den Mann auf meinem Sofa. Groß ist er, eine Locke fällt ihm rechts in die Stirn. Dazu die große Brille, die Oberlippe leicht verkniffen. ER ist es.
„Guten Abend, äh, Mister, Mister …“
Ich bekomme seinen Namen nicht über die Lippen.
„Nenn mit Steve.“
„Okay, Steve.“
In den Händen hält er einen Ausdruck der drei soeben verfassten Seiten.
„Weisst du, Tor, die Tür zu deinem Arbeitszimmer war offen und ich dachte, ich tue dir einen Gefallen und schau mal hier drüber.“
Er rückt seine Brille zurecht und liest mir Auszüge vor. Ich werde rot.
„Findest du das wirklich gut?“
„Nein, Mr. … ähh Steve.“
„Okay, pass auf, du bist sicher kein begnadeter Schriftsteller, das weisst du. Aber vielleicht könntest du halbwegs passabel werden. Hast du mein Buch „Vom Leben und vom Schreiben“ durch?“
„Fast.“
„Okay. versprichst du mir, alles zu beherzigen, was ich dir empfehle?“
„Ja. So gut es zu meinem Stil passt.“
Er grinst.
„Dann werde ich ab sofort dein idealer Leser sein. Okay?“
„Okay, Steve.“
Dann ist er fort.
Ich beginne zu schreiben.
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